Kripteria...

 

ORBIO

In medias res -
locker gesprochen: Zur Sache, Schätzchen !

Krypteria lieben imposante Klänge, spektakuläre Inszenierungen und - wie der Name fast schon vermuten lässt - dunkel geheimnisvolle Geschichten.
Sie fürchten nicht Prunk, nicht Pathos.
Ihre Songs sind melodisch prachtvoll ausgestattete Kreuzzüge zwischen Pop, Rock und Klassik.
Mal raumgreifend und riffbetont wie mengentrunkener Stadionrock, mal barock und bombastisch wie schicksalsschwere Rockopern. Songs wie geschaffen für Sport, Spiel und Spannung.

Trefflich betitelt war denn auch schon die erste Single "Victoriam speramus" - wir hoffen auf den Sieg.
Eine grandiose Hymne, die Himmelsmächte zu beschwören schien.
Ein Hit mit Ansage, der stilistisch an den Erfolg ihrer Benefizsingle "Liberatio" anschloss, deren Tantiemen an die Opfer der Tsunami-Katastrophe gingen. Mit der Goldsingle "Liberatio" bewiesen Krypteria nicht nur kommerzielles Potential, sondern auch menschliche Größe.

Mit ihrem vor zwei Jahren erschienenen Debüt "Krypteria" hatte der Act einen gewagten Start hingelegt. Wer beginnt seine Karriere schon mit einem Doppelalbum? Das Opus offenbarte sich als rundum gelungene Mixtur aus Fantasy-Hörspiel und Pop-Musical, schweren Rockgewittern und literarischen Geistesblitzen.

Mit dem Einstieg der Leadsängerin Ji-In Cho im letzten Jahr hat sich bei Krypteria allerdings gleich einiges getan -
aus dem konzeptionellen Projekt ist eine feste Rockband geworden:

Mit der faszinierenden Frontfrau, die nicht nur eine fesselnde Stimme hat, sondern auch brillant Piano spielt, gehen Gitarrist Christoph Siemons (Mastermind und Produzent), das unersättliche Bühnentier Frank Stumvoll am Bass und Schlagzeuger S.C. Kuschnerus - ein Energiebündel von wagnerianischer Kraft - nun musikalisch in die Vollen.

"In Medias Res" ist ein stilistisch beeindruckend weit greifendes Album, das mit prächtigen Melodien, nimmersatten Rockriffs, gregorianisch anmutenden Chören und einer fulminant auftrumpfenden Ji-In den Begriff Crossover neu definiert.
"In Medias Res" bietet phantasiereich produzierte Songs von machtvoll strahlender Magie. Spurenelemente klassischer Rockacts mit dem Hang zum Melodram - wie Queen, Led Zeppelin und Meat Loaf - liegen hier in der Natur der Sache.
Dabei bietet das Album darüber hinaus neo-klassizistische Pop-Hymnen wie "Concordia" und Balladen voll himmlischer Melancholie wie "The Tears I Cry".
"Quae Laetitia" wiederum überrascht gleich einer Ode an die Freude mit der Reinheit und der schwärmerischen Kraft, wie man sie von einer Enya kennt.
Bei "Will You Be There For Me" treffen hymnische Choräle auf herzhaften Hard Rock.
"Save Me" frohlockt im Refrain gar so beherzt wie Abba in ihren besten Zeiten.
"You & I" entwickelt sich zur epischen Rockarie und bietet ein fesselndes Duett zwischen Ji-In und S.C. Kuschnerus, dem auch als Sänger vor Kraft strotzenden Drummer.
Die Bandbreite zwischen dem Rockbrett "Going My Way" und dem verträumten Ambiente von "Animus Liber", zwischen dem stürmischen "Always And Forever" und dem anmutig sanften Pianobonus "Carol Of The Bells" könnte kaum größer sein.

Zweifellos ist "In Medias Res" in erster Linie musikalisch ein Opus magnum.
Ganz großes Kino, wie man so schön sagt.
Gleichwohl verzichten Krypteria auch diesmal nicht auf ihre ausgesprochene Vorliebe für Fantasy:
Auf dem Enhanced-Part bietet das EMI-Debüt u.a. den in den mittelalterlichen Gemäuern von Rothenburg gedrehten Videoclip zu "Victoriam Speramus", der eine mystische Geschichte um Liebe und Verderben, Traum und Wirklichkeit erzählt.

Auch live entfachen Krypteria ein prachtvolles Feuerwerk voller Energie und Intensität - den gigantischen Grundstein für zünftigen Budenzauber auf ganz großen Bühnen haben sie mit "In Medias Res" gelegt.

[Thomas Gilbert, 07/05]

 

 

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